Heute geht es um die Scanner-Persönlichkeit. Ich berichtete vor ĂŒber einem Jahr schon mal ĂŒber das Thema bei Instagram (siehe hier). Damals habe ich einfach nur die Scanner-Persönlichkeit kurz und knapp vorgestellt.
Da Scanner immer wieder Neues zum Thema finden und auch gerne abschweifen und ich deshalb auch gerne meine Blog-Artikel 100x verĂ€ndere bzw. kĂŒrze, habe ich mir heute vorgenommen, alles einfach so runter zu schreiben, wie es mir gerade in den Sinn kommt.
Wundert euch also nicht, wenn dieser Artikel diesmal „anders“ ist als die, die ihr evtl. sonst von mir kennt. Dieser hier ist weniger Perfektđ Und ganz ehrlich: Es fĂ€llt mir schwer, die Struktur und die SĂ€tze im Nachhinein nicht mehr zu verĂ€ndern, weil wir Scanner auch zu Perfektionismus neigen^^

Was ist eine Scanner-Persönlichkeit?
Scanner-Persönlichkeiten sind vielbegabt und entsprechend beeindruckend ist die VielfĂ€ltigkeit ihrer Interessen, Hobbys und Kompetenzen. Sie haben meist tauende Ideen, die sie am liebsten sofort umsetzen möchten. Deshalb ist es fĂŒr diese Menschen eine Qual, sich entscheiden zu mĂŒssen.
AuĂerdem werden Scanner gerne mit Schmetterlingen oder bunten Zebras verglichen: Alles ist gut, solange es nicht eintönig wird. Sie können sich also Wissen sehr schnell aneignen, verlieren allerdings dann auch recht schnell wieder das Interesse. đ
Sich als Scanner identifizieren, dazu stehen und verstanden werden
Ich habe mich mit meinem Verlobten unterhalten, was ich gerne alles noch so machen möchte, ich aber gefĂŒhlt nicht weiĂ, was als erstes, und wann und wie, und das mich das alles irgendwie demotiviert.Â
Er so: „Du möchtest zu viel! Du willst alles immer erforschen, allem auf den Grund gehen und erst wenn Du wieder etwas mehr dazu gelernt hast und wieder mehr weiĂt, gibst Du Ruhe, zumindest bis zur nĂ€chsten Herausforderung. Du musst dich aber auch mal auf eine Sache konzentrieren…“Â
Daraufhin habe ich mich wirklich gefragt, was ich im Leben eigentlich will, was fĂŒr eine Berufung ich eigentlich habe und was mir allgemein wichtig ist. Und dadurch bin auch erst ĂŒber die Scanner-Persönlichkeit gestolpert….Â
Denn mein Verlobter hat ja recht. Ich habe in meinem Leben wirklich schon so viel gemacht, vor allem an Sportarten, mal mehr, mal weniger lang, einfach weil mir irgendwann der Kick fehlte. GefĂŒhlt suche ich mir alle halbe Jahre eine neue Sportart oder ein neues Hobby đ
Â
Auch beruflich habe ich schon so viele Jobs, Praktika und Nebenjobs gemacht, um Herausforderungen zu haben. Am Anfang ist es dann super spannend, dann aber auch irgendwann nicht mehr und die Routine ödet mich an. Â
Dann gibt es Tage, da will ich am liebsten alles:Â Â
Erst Malen, lesen (am besten 3 BĂŒcher parallel), und vielleicht noch einen Weiterbildungskurs machen, dann fĂ€llt mir ein, ich wollte ja noch den Blog-Artikel schreiben, portugiesisch lernen und Fotos machen. Dann ist plötzlich aber super gutes Wetter und ich denke mir: „Oh wow, ich möchte lieber ans Wasser oder einen langen Spaziergang machen.“Â
Wisst ihr, Sachen gleichzeitig zu beginnen, am Ende jedoch nichts fertigzustellen, ist irgendwann einfach nur deprimierend. Ich höre so oft von Anderen: âBring doch mal was zu Ende.â, oder âDu willst schon wieder was Neues anfangen?“ oder âWer alles kann, kann nichts!â Â
Ja, nun. Was soll ich sagen. Ich bin eben der bunte Vogel. Die VerrĂŒckte. Die, die nicht ins Schema passt.Â
Aber es ist wie es ist. Und mittlerweile stehe ich auch dazu, dass ich zu den sogenannten Scannerpersönlichkeiten oder anders gesagt „Multitalenten“ gehöre. Â
Nur als solcher hat man es in dieser Welt echt schwer, da die meisten nur wenig VerstĂ€ndnis dafĂŒr haben. Sie reagieren oft genervt und werfen einem dann mangelnde Selbstdisziplin oder mangelnde Gewissenhaftigkeit vor. Â
Mein Freund findet, dass ich hĂ€ufig viel zu hektisch und euphorisch bin. Wenn ich bspw. unbedingt was machen möchte, aber zuvor noch eine Sache zu Ende bringen muss, dann mach ich meist einfach „schnell schnell“ und dann passieren natĂŒrlich auch (FlĂŒchtigkeits-)Fehler, was das ganze hinauszögert und letzten Endes bin ich dann nur noch richtig genervt… Und mein Freund zieht das dann natĂŒrlich auch runter… Upsi..Â
Auch meine Chefin kann davon ein Lied singen. Sie spiegelt mir auch hĂ€ufig, dass ich sehr hektisch bin, wenn vieles auf dem Tisch liegt. Ich habe dann auch Schwierigkeiten zu priorisieren, eben auch, weil ich am liebsten alles sofort machen möchte oder das was mir nicht gefĂ€llt, auch lieber „schnell schnell“ zu Ende bringen mag. Naja ĂŒber die Fehlerquote mĂŒssen wir dann auch nicht sprechen…^^Â
Wie lebe ich also nun mit den ganzen Interessen und Talenten?
Da ich mich erst frisch als Scanner identifiziert habe, muss ich mich damit erstmal noch ein wenig mit auseinandersetzen und mich hĂ€ufiger hinterfragen bzw. mĂŒsste ich mich eigentlich mehr mit Gleichgesinnten austauschen. Also falls einer meiner Leser ein „Multitalent“ ist, dann kontaktiere mich gerne ĂŒber das Kontaktfeld oder bei Instagram.đ
Im ersten Schritt muss ich auch hier wieder lernen, diese Besonderheit der Vielbegabung anzunehmen. Mich nicht mehr anzupassen. Mich nicht einzuschrĂ€nken. Offener damit umzugehen. Und so weiter…
Das Ansprechen gegenĂŒber Freunde fĂ€llt mir aber besonders schwer. Ich finde, das klingt dann immer so, als wĂŒrde ich mich selbst als Wunderkind bezeichnen. Dabei empfinde ich das, was als „Vielbegabung“ bezeichnet wird, eher als „nix besonderes“… – wisst ihr wie ich meine?!
Ich kann es schwer erklĂ€ren, aber ich fĂŒhle mich bspw. bei Lob und Komplimenten zu meinem super Allgemeinwissen hĂ€ufig eher als Hochstapler. Ja, richtig. Weil ich ja eigentlich nur Halbwissen mit mir rumtrage. Denn „ja, Ich interessiere mich fĂŒr 1000 Themen“, aber das heiĂt noch lange nicht, dass ich Experte in jedem Thema bin. Das geht bestimmt auch gar nicht, mein Gehirn hat auch nur bestimmte KapazitĂ€ten^^.
Und deshalb habe ich in der „Vergangenheit“ meine Besonderheit des Scanner-Daseins eher verschleiert. Zudem wollte ich nicht als Sonderling gelten, der sich fĂŒr alles und jenes interessiert. Oder als komisch abgestempelt werden, weil ich so chaotisch bin und nie weiĂ, was ich will. Ich möchte einfach dazu gehören und so anerkannt werden wie ich bin.
Ich bin ja zudem noch hochsensibel, was damit ja zusammen hÀngt. Im Gegensatz zum Scanner kann ich mich da viel besser annehmen, weil ich meine SensibilitÀt auch als StÀrke ansehe. Dazu schreibe ich ja auch viel in meinem Blog.
Doch was ist an einem Scanner schon toll, der gefĂŒhlt tĂ€glich seine Hobbys und Interessen wechselt, ziemlich sprunghaft ist und sich nie entscheiden kann, was er als nĂ€chstes lernen, lesen oder machen, kochen oder essen soll und deshalb schnell ĂŒberfordert ist?
Ich habe mir mal Zeit genommen und bin in mich gegangen und habe tlw auch bisschen recherchiert, was eigentlich einen Scanner so auszeichnet:
Ein Scanner
- …hat eine weltoffene Neugierde und ein ausgeprĂ€gten Wissensdurst
- …ist ein Allrounder, der Herausforderungen, VerĂ€nderungen und Weiterbildungen liebt
- …begeistert sich fĂŒr neue Themen und besitzt ein schnelles Auffassungsvermögen
- …kann sich Wissen in kĂŒrzester Zeit auf einem „guten“ Niveau aneignen
- …liebt den Austausch mit verschiedenen Persönlichkeiten
- âŠhat eine ausgeprĂ€gte Fantasie und/oder eine Vorliebe fĂŒr Ungewöhnliches
- …kann sich hervorragend in unterschiedlichste Arbeitsbereiche einarbeiten
- …ist neugierig, kreativ und ĂŒberaus zielstrebig
Wir Scanner zeichnen uns also durch Vielfalt aus. Super…
Ich aber sehne mich eher danach, einen Sinn und eine Bedeutung im Leben zu erfahren.
WofĂŒr lebe ich also? Was ist meine Bestimmung?
Ich richte die Frage sonst auch gern an euch, zumindest an die, die auch zu den Scannerpersönlichkeiten gehören. đ
(Im Kommentarfeld unten könnt ihr gern auf diese Frage antworten).
Nun gut… Kommen wir erstmal zum nĂ€chsten Thema:
Das Selbstmanagement eines Scanners
Ich suche schon lÀnger nach einer geeigneten Möglichkeit, damit ich mich bei all meinen AktivitÀten, Ideen, Visionen usw nicht verzettel. Dazu hatte ich auch erst ein Beitrag auf Instagram veröffentlicht: So wirst Du produktiver
Der Timer hilft mir wirklich am besten.
Zumal ich eh eine gute innere Uhr habe. D.h. ich bin auch immer ĂŒberpĂŒnktlich pĂŒnktlich – was mein Verlobter ja auch sooo liebt an mir. ^^ Bei jeglichen Terminen oder selbst wenn wir nur geplant haben, um 17 Uhr mit dem Hund raus zu gehen, stehe ich pĂŒnktlichst an der TĂŒr und schrei „Hallo, wo bleibst Du, wir mĂŒssen los!“
Haha… der Arme đ
Passt auch wieder zu dem „schnell schnell“ damit ich in meinen vollen Tag auch noch andere tolle Dinge unterbringen kann..
Hachja… Schnell schnell muss man mir auch folgen können ĂŒbrigens^^
Mein Sprachtempo ist hĂ€ufig so schnell, dass ich gerne Wörter verschlucke oder mein Gehirn schon beim nĂ€chsten Satz ist, ehe ich diesen ausgesprochen habe, was dazu fĂŒhrt, dass meine SĂ€tze manchmal komisch klingen oder ich Wörter aus Versehen vertausche.
Mein Lieblingssatz:
„Als das Telebimmel phonte, treppte ich die Rante runter und tĂŒrte gegen die Bums!“
Perfekter kann man mich und meine Sprache nicht in einem Satz beschreiben. đ
Zumal man die Schusseligkeit oder Verwirrte Art eben direkt auch damit verbinden kann. Herrlich!
Da fÀllt mir ein weiterer positiver Punkt ein:
Es wird einfach nie langweilig im Leben eines Scanners. Im Gegenteil. Man hat ja genug Möglichkeiten und Hobbys und Interessen, um seinen Tag zu fĂŒllen. Super, oder?
VerstĂ€ndnis von und fĂŒr andere haben
Das Problem, das ich als Scanner wahrnehme, ist einfach, dass die Gesellschaft eine andere Erwartung hat an die Mitmenschen.
FĂŒr AuĂenstehende wirkt das Scanner-Verhalten ja eher chaotisch, so wie ein zielloses Umherirren, weswegen viele wenig VerstĂ€ndnis zeigen.
Aber andersrum:
Wenn ich meine Freunde z.B. in der Pandemie Zeit immer so höre „Es ist so öde Zuhause.“ – da fragte ich mich echt hĂ€ufiger, wie das bitte schön geht?! ^^ Mein VerstĂ€ndnis hĂ€lt sich dann auch in Grenzen…
Und wenn ich dann so höre „Ich schau den ganzen Abend Serien oder zocke“ – wow, da frag ich mich auch, wie man sein Leben bzw. sein Potenzial so liegen lassen kann.
Ich finde, dass das Leben zu kurz ist, um es mit Filmen oder Spielen zu fĂŒllen… Auch wenn ich das auch hin und wieder mache. Nur mit dem Unterschied, dass eine einzige Serie durchzuschauen bei mir Jahre dauert^^
Joa, so sind wir eben alle anders. Ich versteh diese Leutchen nicht, und die eben mich nicht. Wobei ich niemanden einrede, dass sie lieber Dokumentationen, statt irgendwelche Serien schauen oder sich besser mal weiterbilden sollen. Ist ja deren Ding. Aber mir will jeder immer weiĂ machen, dass es ja unnormal sei, wenn man dauernd neues anfangen will und sich nie entscheiden kann…
Und da kommen wir auch zum nÀchsten Thema:
Sind Scanner lieber gern allein?
Da man sich auch super allein beschĂ€ftigen kann als Scanner, hat man sowieso kein Problem damit, wochenlang Freunde oder Familie mal nicht zu sehen. Im Gegenteil: man freut sich dann eben mehr Zeit fĂŒr sich zu haben und fĂŒr seine Projekte, Interessen und Hobbies. Wie gesagt, davon haben wir Scanner ja genĂŒgend.
Dennoch ist es nicht so, dass ich mich nicht gerne auch mal mit Freunden treffe. Als Scanner teilt man sich ja auch gern mal mit und möchte sich austauschen.
Was mir Freunde gerne spiegeln:
„Kate, Du bist immer voller Energie und voller Elan“ oder „Du sprĂŒhst immer so vor Freude und Tatendrang beim ErzĂ€hlen“.
Ich freue mich dann immer, wenn meine gute Laune ansteckt.
Klingt im ersten Moment erstmal toll, aber keiner meiner Freunde versteht mich, wenn ich immer so erzÀhle, was ich machen möchte und worauf ich Lust habe. Was ja wie oben schon erwÀhnt nix ungewöhnliches mehr ist.
Was mich aber stört: Freunde neigen dann gern dazu, zu Fragen, ob ich bspw. das letzte Projekt zu Ende bringen konnte, was ich ja so unbedingt anfangen wollte – so als wĂŒssten sie schon ganz genau, dass ich es sowieso nicht fertig bringe. Und als Scanner fĂŒhlt man sich ja sowieso schon schlecht damit und dann will man das nicht auch noch von Freunden um die Ohren gehauen bekommen.
Das ist vergleichsweise so, als wĂŒrde die Mutter das Kind bei einem Fehler immer wieder darauf hinweisen, sodass das Kind irgendwann an sich selbst zweifelt.
Von daher hoffe ich, dass ich mit diesem Artikel ein wenig Einblicke geben konnte, wie ein Leben eines Scanners so ablĂ€uft und was fĂŒr Schwierigkeiten dieser hat bzw was ihn eigentlich zu einem wertvollen Mitmenschen macht. Denn das vergisst auch gern der Scanner selbst immer und immer wieder – einfach weil es ihm immer und immer wieder gespiegelt wird in der Gesellschaft, dass er so, wie er ist, anders ist oder das er sich besser anpassen soll…
„Be yourself!„
Ich hoffe, euch hat der Artikel trotz der LĂ€nge und AusfĂŒhrlichkeit gefallen.
đ Wenn ihr Fragen dazu habt, stellt diese gern.
Folg mir gern auf Instagram…
…oder schreib mir auch gerne unten im Kommentarfeld, wie Du zu dem Thema stehst oder welche Erfahrungen Du gemacht hast. Auch gegen ein allgemeines Feedback spricht nix đ